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Jakob Wiedmer, geboren 1876: Welches sind die Zukunftsaussichten für einen Bäckerssohn aus Herzogenbuchsee im Oberaargau Sein Vater stellt sich gegen eine höhere Schulbildung, hält nichts von «Studiergrinden». Ganz anders die Dorfbewohner. Sie sehen im heranwachsenden Bäcker-Köbi bereits einen künftigen Gemeinderat, Pfarrer oder gar Bundesrat. Von seinen «schwarzen, unglaublich klugen Augen» schwärmt die Spielkameradin Maria, die spätere Schriftstellerin Maria Waser; der Redaktor Ulrich Dürrenmatt ist beeindruckt vom Schreibtalent des Jünglings, der sich in seiner Freizeit als Archäologe betätigt. Einzig die Ausbildung zum Kaufmann steht dem Vielbegabten offen. Während einer dreijährigen Anstellung in Athen entscheidet sich Wiedmer für die Archäologie. Kaum zurück, wird der nun verheiratete Wiedmer-Stern Direktor des Bernischen Historischen Museums. Sein genialer archäologischer Spürsinn eröffnet der Wissenschaft ganz neue Forschungsmethoden, die ihn in der Fachwelt international bekannt machen. Einen nationalen Markstein setzt er mit der Gründung der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte. Im gleichzeitig entstandenen Roman «Flut» erkennt der Feuilletonredaktor im «Bund» Josef Viktor Widmann bereits den Nachfolger von Jeremias Gotthelf. Karriere macht der Tausendsassa weiter unter anderem als Finanzakrobat, Erfinder und Diplomat mit ebenso glänzenden Höhepunkten wie dramatischen Abstürzen - ständig bedroht von der Folge einer «heissen und stolzen Stunde» seiner Jugendzeit im Orient. Das rastlose Leben des Jakob Wiedmer-Stern ist geradezu das Spiegelbild der turbulenten Wende zum 20. Jahrhundert.