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Deckel min. verzogen, Kanten m min. berieben, Vs. u. äzusserste Bl. etw. stockfl., Papier etw. gebräubt.
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3. u. 4., vermehrte Aufl. - Beigebunden: «Josef Leu von Unterebersol, der katholische Volksmann. Ein Büchlein für das Volk» (Luzern, Schill 1895; 30 S., 1 Taf.). - «Josef Leu, geboren 1.7.1800 Unter-Ebersol (Gem. Hohenrain), gestorben 20.7.1845 Unter-Ebersol, kath., von Hohenrain. [...] L., der nur die Gemeindeschule Hochdorf besucht hatte, wurde in seiner religiösen und polit. Bildung entscheidend durch Niklaus Wolf beeinflusst. Er führte zeitlebens den ererbten Landwirtschaftsbetrieb. 1831-41 Gemeindepräs. und -verwalter von Hohenrain; er gehörte 1831 dem Verfassungsrat, 1831-32 und 1835-45 dem Gr. Rat, 1841 wiederum dem Verfassungsrat, 1841-45 dem Erziehungsrat an. Als Präs. stand er der auf Wolf zurückgehenden Bruderschaft zur Bewahrung und Belebung des Glaubens (Gebetsverein) vor und war Mitbegr. des Ruswiler Vereins, den er 1842-45 präsidierte. Der religiös inspirierte, charismat. Bauernpolitiker wurde im Bestreben, kath. Kirchlichkeit mittels demokrat. Institutionen politisch umzusetzen, zur Leitfigur der kath.-demokrat. Kräfte auf der Luzerner Landschaft. Er wandte sich gegen die staatskirchl.-antiklerikal geprägte Politik der Liberalen. Sein Protest gegen den Beitritt zum Siebnerkonkordat führte 1832 zum Ausschluss aus dem Gr. Rat. Nach der Wiederwahl opponierte er gegen die Badener Artikel. Er leitete die kath.-demokrat. Revisionsbewegung von 1840-41, die zum Sturz der liberalen Regierung führte. Die Berufung der Jesuiten an die Höhere Lehranstalt, die L. seit 1839 forderte, kam gegen ursprünglich starke innerparteil. Opposition 1844 zustande. Darauf folgte mit den Freischarenzügen eine Eskalation der Parteigegensätze, die am 20.7.1845 in der Ermordung L.s kulminierte» (HLS).