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Gr.8°, 304 S., Fronti., einige Abb.
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Karl Viktor von Bonstetten dessen Familienzweig de Valeyres zubenannt war, erwarb sich während seiner Jugendjahre in Yverdon eine weitgehend autodidakt. Bildung. 1763-66 weilte er zur Ausbildung in Genf, wo Charles Bonnet seine philosoph. Begabung erkannte und den Jüngling in die art d'observer soi-même einführte. Studienaufenthalte in Leiden (1768-69), in Cambridge bei Thomas Gray (1769-70) und in Paris sowie eine brieflich reich dokumentierte Reise durch Italien (1773-74) öffneten den europ. Horizont, in dem sich B.s gesellschaftl. und literar. Wirkung fortan entfaltete. Sein "esprit européen" (Charles-Augustin Sainte-Beuve) vertrug sich schlecht mit der vorgezeichneten polit. Laufbahn. Ab 1775 Mitglied des Gr. Rats von Bern, zog er durch seine der Aufklärung verpflichteten Reformideen, sein Eintreten gegen Geheimpolitik und für die Pressefreiheit sowie durch sein gelegentlich eigenmächtiges Agieren das Misstrauen der reaktionären Partei auf sich. In Nyon erwarb er sich 1787-93 das Ansehen des "besten bern. Landvogts" (Carl Hilty). Die Emigrationsjahre in Dänemark (1798-1801), dessen Staatsbürgerschaft B. durch königl. Patent 1798 erhielt, brachten die Befreiung zum Schriftsteller, vorerst in deutscher, nach der Festsetzung in Genf 1803 als Mitglied der Groupe de Coppet in franz. Sprache. Sein literarisches, gebildete Leser ansprechendes Werk entspringt einer hohen Kultur der Konversation und greift in den weiten interdisziplinären Bereich damaliger Philosophie aus. Am unmittelbarsten kommen B.s Aura, seine Konversationskunst und seine weltweiten persönl. Beziehungen im Briefwechsel zum Ausdruck, dessen wiss. Publikation im Gange ist. (HLS).