Author / Artist:
Wilpert, Joseph
Title:
Die Malereien der Katakomben Roms.
Subtitles / Reproduction:
Text u. Tafelband (2 Bde., compl.)
Keyword:
Kunst - Kunstgeschichte, Antike, Geschichte - Archäologie, Religion - christliche
Binding / Picture Size:
Kart. u. HLwd.-Mappe
Place of publishing:
Freiburg
Year of publication:
1903
Book Details / Size:
2°, XIX (1) 596 S.., 54 Textabb.; 2 Bl., 267 teilw. farb. Abb.
Condition:
Bibliotheksschild a, Rücken. Titelbl. m. Stempel u. Sign., min fingerfleckig, jede Tafel ebenfalls gestempelt, einige Taf. mit kleine Randläsuren, insgesamt gebrauchspurig, min. fingerfleckig - gutes Exemplar.
Description:
Erste Ausgabe des seltenen und bis heute nicht überholten Grundlagenwerks. - Joseph Wilpert (1857-1944 in Rom), Priester, Christlicher Archäologe. Schon zu Beginn seiner Arbeit in den Katakomben erkannte Wilpert die Unzulänglichkeit der bis dahin umlaufenden Abbildungen, die er als Ursache der von ihm als falsch angesehenen Deutungen ausmachte. So stellte er sich die Veröffentlichung zuverlässiger Abbildungen als eine seiner Lebensaufgaben. In der Folgezeit nahm er daher über Jahre hinweg alle Strapazen auf sich, um in den engen Gängen der Katakomben vor den Originalen Fotografien und zuverlässige Kopien der Malereien herzustellen. Nachdem er eine Reihe von Einzeluntersuchungen, Fallstudien und grundsätzlichen Überlegungen vorab veröffentlicht hatte, konnte er 1903 das Ergebnis in zwei Foliobänden mit Abbildungen in einer bis dahin unerreichten und auf lange Zeit nicht übertroffenen Qualität, gleichzeitig in einer deutschen und einer italienischen Ausgabe, vorlegen. Wilpert hat sich stets um eine Deutung der Darstellungen bemüht, die sich streng an die erkennbaren Spuren hielt. Hierin hat er gegenüber seinen Vorgängern beachtliche Fortschritte erzielt. Doch blieb seine Interpretation frühchristlicher Kunstwerke als unmittelbare Verbildlichungen von kirchlichen Glaubensvorstellungen, die er wohl schon aus dem Unterricht an der Innsbrucker Universität mitgenommen hatte, davon unberührt. Dies und seine mit dem Gros der damaligen Christlichen Archäologen geteilte Tendenz, auch alltägliche Szenen einer biblischen Erzählung oder einem kirchlichen Brauch zuzuordnen, wurde schon zu seinen Lebzeiten von vielen Forschern abgelehnt. Seine viel zu frühe Datierung vor allem der Katakombenmalereien hatte ihn zu der Überzeugung gebracht, dass der Ursprung aller christlichen Kunst in Rom zu suchen sei. Diese Überzeugung führte ihn zu einer Abwertung der Kunsterzeugnisse der östlichen Reichshälfte, die, wie seine Datierungen auch, schon von manchen seiner Zeitgenossen korrigiert wurde.