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4°, 224 S., 317 Abbildungen, davon 93 in Farbe.
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Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek, München, 2. Oktober - 17. Dezember 2002.Der bibliothekarische Aspekt der Ausstellung wird schon im Vorwort deutlich hervorgehoben: „In der Geschichte von Bücherzensur und Bücherverboten, von Index, Re-mota und Sekretierung wird oftmals übersehen, welche schwierige Rolle den Bibliothekaren seit jeher zukommt. ... Einerseits ist es ihr Auftrag, Publikationen aufzuspü-ren, zu sammeln und der Nachwelt zu erhalten. Auf der anderen Seite sind sie Kinder ihrer Zeit und insofern nicht nur durch die Mitwelt und die jeweiligen Wertvorstellungen geprägt, sondern in ihren Entscheidungen nicht ganz frei, vielmehr von vorgesetzten Stellen und deren Weisungen abhängig“ (Hermann Leskien, S. 6-7).Die Bayerische Staatsbibliothek verdankt die Ausstellung Stephan Kellner, der schon vor Jahren die Idee hierzu ent-wickelte und inzwischen ein schlüssiges Konzept daraus gemacht hat (vgl. Hermann Leskien, S. 7).Kellner verwendet dafür den im Bibliothekswesen selten gebrauchten Begriff Remota, der sich am besten über-setzen lässt „mit: >Weggeschafftes<, >weit Entferntes< oder auch >Unbekanntes<. Die Alchemie, aber auch die katholische Theologie kennen etwa den Begriff der >ma-teria remota< (Stephan Kellner, S. 10). Außerhalb der Bayerischen Staatsbibliothek wird dieser Begriff meines Wissens selten verwendet, in Bayern z. B. noch in den Universitätsbibliotheken Augsburg und Regensburg. In vielen anderen Bibliotheken sind die Begriffe >Seperata< oder >Sekreta< im Gebrauch. Offensichtlich als Folge der Münchener Ausstellung wurde >Remota< ein Jahr später in das „Sachlexikon des Buches“ aufgenommen (1).In anderen Lexika zum Buch- und Bibliothekswesen fehlt meines Wissens der Begriff Remota, er fehlt auch in den von der Duden-Redaktion herausgegebenen Fremdwör-terbüchern.