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Anjetzo aber auff villfältiges anhalten viler frommer Bilgramb auffs new widerumb gedruckt, umb etwas wenigs verendert und vermehrt durch R. P. Joannem Häfelin, auch Convent: und Custor daselbsten.
Condition:
Rücken mit Fehlstellen, Schnallen fehlen, Buchbogen verzogen, Rückendeckel gebrochen, duch Pilgerschweiss und dreckige Pilgerpfoten angeschmutzt. einge Blätter am Rande min lädiert (kein Txextverlust)
Description:
Der Bilger-Stab wurde wiederholt gedruckt (EA 1665), so a. 1678, 1706 (1000 Exempl.), 1712, 1718 (1212 Exempl.), 1723 (1520 Exemplare), 1733, 1738, 1746, 1751 (4000 Exempl.), 1761, 1776 (4000 Exempl.), 1789 (2000 Exempl.). Trotzdem sidn frühe Ausgabe ehr SELTEN [Kein Exemplar im KVK].P. Hieronymus Widmer von Baar. Profeß 29. Juli 1635. Priester 21. Dezember 1641. Wegen seinem Erbe setzte es lange Streitigkeiten ab.Wahrscheinlich vor 1654 war er Cellerar und Instruktor der Laienbrüder. Vom 8. Mai 1654 bis 20. August 1655 war er Unterpfarrer. Für P. Basil wurde er den 20. März 1655 Kustos; als solcher suchte er im Auftrage des Abtes 1659 die Gebeine des hl. Adelrich, die durch den Abt selbst am 16. Mai 1659 erhoben wurden. Im Januar des folgenden Jahres kam er als Kustos weg und wurde, mehr aushilfsweise, am 7. August 1660 Pfarrer in Sarmenstorf, wo sonst das Stift einen Weltgeistlichen setzte. Bald darauf wurde er Pfarrer von Einsiedeln, welchen Posten er bis zum 17. Juli 1665 innehatte. Dann kam er als Pfarrer nach Ittendorf. Von dort ging er nach Münsterlingen und kehrte den 10. März 1671 ins Kloster zurück. Jedenfalls war er damals schon kränklich, denn am 9. August 1671 suchte er das Pfäferserbad auf. Doch versah er noch das Amt eines Brüderinstruktors. Kurze Zeit war er auch Präses der Rosenkranzbruderschaft. Schon am 9. August 1672 starb er an Auszehrung, Asthma und einem Steinleiden. «Ein sehr eyfriger Prediger und Beichtvater, in welcher Aempteren Verwaltung er jederweilen mit grossem ruhm, tamquam lucerna super candelabrum geleuchtet». P. Hieronymus ist der Verfasser des «Bilgerstab oder Wallfahrt nach Einsiedeln», welches das beliebteste Pilgerbuch wurde und bis 1798 mindestens 12 Auflagen erlebte.P. Johannes (Johann) Häfelin von Klingnau. Geboren den 12. Dezember 1637. Profeß 21. Januar 1656. Priester 17. Dezember 1661. Primiz 27. Dezember 1661. P. Johannes wurde den 20. November 1670 Cellerar und den 28. November Brüderinstruktor, doch nur bis zum 11. April 1671, dann wurde er Küchenmeister. Seit dem 11. März 1671 war er auch Beichtiger in der Au. Den 22. April 1674 nahm er an den Translationsfeierlichkeiten der hl. Flora in Arth teil. Den 29. Januar 1674 ernannte ihn der Abt zum Kustos und betraute ihn den 13. Dezember 1675 mit der Aufsicht im Chore, solange P. Subprior den altern Fratres Unterricht zu erteilen hatte. Den 5. August 1677 besuchte er seinen totkranken Vater. Am 3. November 1677 nahm er an den Translationsfeierlichkeiten des hl. Bonifaz in Steinen teil. Den 30. August 1680 wurde er als Kustos zur Messe in Zurzach geschickt, um dort auf die Engelweihe und die Translation der hl. Leiber für die Sakristei einzukaufen. Wiederum mußte er den 4. März 1681 in Geschäften der Sakristei nach Rapperswil und von dort, auf Ansuchen des Bischofs von Chur, nach Weesen, um im dortigen Dominikanerinnenkloster die Orgel zu stimmen. Den 26. Juli 1681 kehrte er von Zürich zurück, wohin ihn der Abt gesandt hatte, «sich umb ein Goldarbeiter umzusehen, welcher ettliche Edelgestein in Gold einfassen sollte, so in die neuwe Infel, welche die Closterfrauwen von Vahr gar zierlich machten von Gold und Bluemenwerk, einzusetzen weren. Hatt auch so vill ausgewürkt, das einmahl selbiges Werk der Infel den Fortgang wirdt haben, und bis auf könftige Engelweihe zugebrauchen seye»133. Den 1. Dezember 1681 wurde er als Dekan nach Pfäfers bestimmt, wo er bis zum 11. April 1682 blieb. Den 28. Juli 1684 mußte er nach Fahr, um dort die Orgel zu reparieren, ebenso ging er den kommenden 26. November wieder dorthin, «vmb sich etwas zu erholen, wegen vilen Arbeiten, die er vermählte gehabt zu haben in Stimmung der Orgel und Schreibung der grossen Choral Büchern». 1685 ging er den 27. April nach Muri zur Primiz seines Vetters, P. Konrad. Den 23. September 1685 machte er in Zürich für das Vestiarium und die Weberei, die ihm offenbar unterstellt waren, Einkäufe. Vom 20. November 1685 (nach andern 7. Januar 1686) bis zum 25. September 1686 war er Pfarrer in Eschenz. Vom 14. bis 21. Mai 1691 reparierte er die Orgel im Kloster zu Weesen. Im gleichen Jahre suchte er vom 9. August bis 19. September das Bad Pfäfers auf. Er war viele Jahre Beichtiger in der Au und zugleich auch Konventbeichtvater, als er den 12. Juni 1699 nach St. Gerold bestimmt wurde. Er bat aber, nach Sonnenberg gehen zu dürfen, was ihm erlaubt wurde. Von dort heimberufen, wurde er den 31. Dezember 1706 Vorsteher der Klosterschule und den 4. Februar 1707 wieder Konventbeichtvater. Doch wurde er seines hohen Alters wegen den 18. Dezember 1708 seines Amtes als Präfekt enthoben und wohl schon damals wieder als Socius nach Sonnenberg geschickt, wo er 1714 war. Später kam er wieder heim, ging aber den 20. Juli 1721 erneut hin und starb daselbst den 28. November 1726 im hohen Alter von 89 Jahren. Er wurde in der Kirche zu Wängi begraben. (Dank ans Klosterarchiv Einsiedeln).