Author / Artist:
Leo Hebraeus ( D. i.: Jehuda ben Isaak Abravanel)
Title:
Dialoghi di amore composti per Leone medico di natione hebreo, et di poi fatto christiano
Subtitles / Reproduction:
Keyword:
Alte Drucke - bis 1550
Binding / Picture Size:
Privat-Ldr- des 18. Jhts., Rückenschild u. Goldpräg. marmorierter Schnitt, Exlibris (Wilmont, Viscount Lisburne) a. Vors.
Publisher:
In casa de’figliuoli di Aldo [Aldus Manutius]
Place of publishing:
Vinegia
Year of publication:
1545
Book Details / Size:
Kl.-8°, 2 Bl., 261 num. Blätter. (Nummerierungssprung von 134 auf 155 (also insgesamt 482 S.)
Condition:
Min. fingerfleckig, tadell.
Description:
(Aldinensammlung Staatsbibliothek Berlin 559. Druckermarke auf Titel und am Schluss. Jehuda (auch: Juda) ben Isaak Abravanel, oft kurz Abravanel oder Abrabanel genannt, italienisch Leone Ebreo, (* um 1460 in Lissabon; † nach 1521 in Neapel) jüdischer Philosoph, Arzt und Dichter aus Portugal. 1483 Vertreibung wegen Hochverrats aus Portugal nach Spanien. Dort Leiter der Finanzverwaltung von Königin Isabella I. Trotzdem Vertreibung 1492 nach Neapel. 1495 Vertreibung wegen antijüdischen Progromen nach Genua. Als aber 1501 auch die Republik Genua judenfeindliche Maßnahmen ergriff erneute Flucht.Rückkehr nach Neapel, Aufstieg zum Leibarzt des Vizekönigs. 1510 Vertreibung nach Venedig. Nochmalige Rückkehr nach Neapel.Abravanel gehörte zu den prominenten Vertretern des Platonismus in der Renaissance. Er verfügte über eine hervorragende humanistische Bildung und kannte sich in der christlichen ebenso wie in der jüdischen und der islamischen philosophischen Tradition aus. Sein Hauptwerk, die Dialoghi d'amore („Dialoge über die Liebe“), knüpft an Platons Konzept des literarisch kunstvoll gestalteten philosophischen Dialogs an. Wie bei Platon und in der traditionellen belehrenden Dialogliteratur bemühen sich in den Dialoghi d'amore die Gesprächspartner gemeinsam um Erkenntnis. Abravanel wandelt jedoch das herkömmliche Konzept ab, indem er an die Stelle des üblichen Lehrer-Schüler-Verhältnisses der Dialogteilnehmer einen Gedankenaustausch und zugleich geistigen Kampf zweier ebenbürtiger Gesprächspartner setzt. Der erotische Aspekt des Verhältnisses zwischen den beiden Protagonisten, einem verliebten Mann und einer skeptischen, wissensdurstigen Frau, schafft einen lebensnahen Rahmen für die philosophische Auseinandersetzung mit der Theorie der Liebe.