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Product details


Art.No:
74656
Author / Artist:
Title:
Buchkundlicher Exkurs zu Herzog Ernst, Sankt Brandans Seefahrt, Hans Schiltbergers Reisebuch.
Subtitles / Reproduction:
Drei Faksimiles der Ausgaben Augsburg, Anton Sorg, um 1476
Keyword:
Alte Drucke - Faksimile
Binding / Picture Size:
Kart. In Schuber
Publisher:
Guidos Pressler
Place of publishing:
Wiesbaden
Year of publication:
1969
Book Details / Size:
Gr.8°, 26 S.; je ca 100 S., einige Holzschnitt-Abb.
Condition:
Schuber min eingerissen, Bücher tadell.
Description:
Herausgegeben und "" von Elisabeth Geck. 3 Bände und 1 Heft. Jeweils in nur 400 Exemplaren gedruckt. - Volksbuch ist eine von Joseph Görres und Johann Gottfried von Herder Ende des 18. Jahrhunderts eingeführte Bezeichnung für volkstümliche Schriften, in der Regel in Prosa verfasste und seit dem Mittelalter gelesene Historien. Darunter fallen alte Geschichten, romantische Abenteuer, volkstümliche Sagen, märchenhafte Legenden und Schwänke. Ursprung sind zum Teil Ritterdichtungen, Minnelieder und örtliche Begebenheiten. Meist wurden ursprünglich gereimte Formen in Prosa aufgelöst, volkstümlich verfasst und verbreitet. Der Buchdruck machte auf bequeme Weise Titel zugänglich, nach denen bislang bereits auf dem Handschriftenmarkt eine breite Nachfrage bestand. In Klöstern und von Berufskopisten wurde seit längerem für den kommerziellen Markt produziert, was auf Absatz vor allem in den Städten hoffen konnte: religiöse Erbauung, Historien (insbesondere Rückgriffe auf die Sagenwelt und die Welt der Ritter), praktische Bücher in populären Bereichen wie Astrologie und Medizin. Die Titel, die in Handschriften zirkulierten, um im Bedarfsfall abgeschrieben und für den einzelnen Kunden nach dessen Wünschen ausgestaltet zu werden, ließen sich mit dem Frühdruck plötzlich in Hunderten Exemplaren billig auf Vorrat herstellen. Alles, was der Drucker benötigte, war eine brauchbare Vorlage, die er nach dem Satz sogar noch weitergeben konnte. Es entstand in der Folge mit den gedruckten Historien gegenüber den kostbaren individuellen Handschriften ein vor allem billigerer Markt. Typisch war auf diesem Feld ein eigener Umgang mit Illustrationen: Sie ließen sich wie die Buchstaben im Text wiederverwenden und wurden gar nicht erst individueller ausgestaltet. Kam es im Text zu einem Duell, einem Liebesgeständnis zwischen einem Ritter und einer Frau, einem Kampf des Ritters mit einem gefährlichen Tier, einer Schlacht, einer Belagerung – so ließ sich die einmal angefertigte Illustration beliebig oft an vergleichbaren Stellen wiederverwenden, im selben Buch oder im nächsten ähnlichen Sujets. Hatten sich Historien bislang nicht beliebig verbreiten lassen, da die Produktion zu teuer war, so konnte nun an Typographie, Illustration, Papier und Einband in der Massenproduktion gespart werden. Es entstand mit den Historien ein billiges Marktsegment.
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