Description:
"Christoffo Greitt, in Augstburg ex cutit.- Totgeschlagen, erstochen, erwürgt – so beschrieb ein Chronist den Tod der 14 Franziskaner. Sie kamen am 15. Februar 1611 bei einem Überfall auf ihr Prager Kloster s. Maria ums Leben. Die Mönche, die aus verschiedenen Ländern Europas stammten, wurden schon bald nach ihrem Tod als Märtyrer verehrt.Prag war damals die Residenzstadt von Kaiser Rudolf II., und 80 Prozent der Bewohner waren damals nicht katholisch. Rudolfs Majestätsbrief von 1609 gewährte zwar Religionsfreiheit, aber konfessionelle Streitigkeiten brachen immer wieder aus, sagt Historiker Petr Hlavá ek:„Rudolf II. war mit dieser Situation unzufrieden und lud 1611 die Truppen des Passauer Bischofs Leopold nach Prag ein. In Prag kam es zum Kampf, nicht nur zwischen Katholiken und Protestanten, sondern zwischen den Passauern und dem Heer der Böhmischen Stände. Die Bewohner Prags hatten Angst, dass etwas Schlimmes folgen wird und die Protestanten befürchteten, dass es zu einer Bartholomäus-Nacht kommen könnte. Diese Hysterie gipfelte in Angriffen auf die Prager Klöster sowie andere katholische Institutionen.“Der Historiker versucht Licht in die Geschehnisse zu bringen, die damals zum Überfall auf die Franziskaner führten. Zum Angriff kam es am Faschingsdienstag. Viele Menschen waren betrunken und viele Bürger hatten ihre Häuser aus Angst vor Ausschreitungen verschlossen. Die Leute, die das Kloster überfallen hatten, seien durch keine konfessionellen Motive getrieben worden, so Hlavá ek.