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Jean-Martin Büttner, Musikjournalist beim «Tages-Anzeiger» und seit einiger Zeit auch dessen Korrespondent in Genf, ist ein origineller Kopf und einer jener quirligen Stilisten, deren Beiträge man unabhängig vom Thema mit Vergnügen liest. Ob jmb. den Spuren des Zeitgeists in einem Rockkonzert oder in einer Parlamentsdebatte nachgeht – stets ist mit witzigen Aperçus und waghalsigen Metaphern zu rechnen. Dass man oft weniger über das Ereignis selbst erfährt als darüber, was es im Autor ausgelöst hat, nimmt man dabei ebenso in Kauf wie die sich allmählich verselbständigenden Manierismen. Nun legt der 38jährige Feuilletonist seine seit langem angekündigte Dissertation vor, ein Werk von 675 engbedruckten Seiten, das sich anheischig macht, den Rock'n'roll als Erzählweise zu deuten. Er geht dabei von der Annahme aus, dass der Rock sich jener triebhaften Rede bedient, mit welcher es auch die Psychoanalyse zu tun hat; dass es dieser jedoch nicht gelingt, die populäre Musik in ihrem Doppelcharakter als Dissidenz einfordernde Massenware zu verstehen. Das soll nun Büttners interdisziplinäre Studie leisten, die «im Ansatz wissenschaftlich, im Thematischen populär, in der Bearbeitung journalistisch» ist.