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(= Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Nr. 14/15). Mit einem Vorwort von Arthur Koestler.- Willi Münzenberg (1889-1940) deutscher Kommunist, Verleger und Filmproduzent. Mit dem Neuen Deutschen Verlag, seinen Zeitungen Welt am Abend, Berlin am Morgen und vor allem der Arbeiter Illustrierte Zeitung (AIZ) gehörte Münzenberg zu den einflussreichsten Vertretern der KPD der Weimarer Republik. Bedeutend ist vor allem sein Einsatz gegen den Kolonialismus der europäischen Mächte. Er wandte sich nach 1937 von der offiziellen Parteilinie ab. In der Folge, und um dem Ausschluss aus der KPD zuvorzukommen, erklärte Münzenberg selbst im März 1939 seinen Austritt aus der KPD, der am 10. März 1939 in seiner seit dem 12. Oktober 1938 herausgegebenen Wochenzeitung Die Zukunft/Ein neues Deutschland: Ein neues Europa! abgedruckt wurde. Münzenberg gründet noch 1939 eine neue Partei namens Freunde der sozialistischen Einheit. Nach dem Einfall der Wehrmacht in die Benelux-Staaten am 10. Mai 1940 ließ sich Münzenberg im Lager Stade de Colombes internieren, in der Hoffnung, so nach Südfrankreich verbracht zu werden. Gaben in den 1950er und 1960er Jahren einige Autoren in ihren Arbeiten noch Theorien Raum, wonach Willi Münzenberg Opfer eines faschistisch oder stalinistisch motivierten Mordes wurde, trugen seither aufgefundene Dokumente (Untersuchungsprotokoll der Gendarmerie nationale) zur Annahme bei, er habe sich selbst das Leben genommen.