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Dt. EA. (= Zeugen der Zeit). «Gerhart Moritz Riegner (1911 - 2001) war ein deutscher Religionsphilosoph und jüdischer Verbandsfunktionär. Riegner wuchs als Jude in Berlin auf und studierte hier wie auch in Freiburg, Den Haag und Heidelberg Jura. In Berlin warfen ihn 1933 "arische" Mitstudenten aus einem Fenster der Berliner Universität, wozu die Jura-Professoren (mit Ausnahme des Kirchenrechtlers Rudolf Smend) wie auch die übrigen Kommilitonen schweigen. Während des Zweiten Weltkriegs war er der Resident des Genfer Büros des Jüdischen Weltkongresses (JWK). Von Riegner stammen maßgebliche Berichte über die Vernichtungslager, unter anderem das sogenannte Riegner-Telegramm. Er gehörte zu dem Informationsnetz zwischen dem JWK, der tschechoslowakischen Exilregierung in London, den jüdischen Gemeinden in der Schweiz und anderen Ländern und dem Internationalen Roten Kreuz (IKRK). Er organisierte direkte Hilfen durch Hilfspakete für KZ-Häftlinge, für Theresienstadt bspw. mit portugiesischen Sardinen. 1944 gehörte er zusammen mit Saly Mayer zu den Organisatoren der Rettungsaktionen für die ungarischen Juden. Zu seinen Verdiensten gehört es, dass das IKRK sich kritisch mit der Situation in den Lagern auseinandersetzte. Zuletzt erreichte er, dass Vertreter des IKRK sich ständig in den Lagern aufhalten konnten, was vielen Inhaftierten das Leben rettete. In der Nachkriegszeit koordinierte er die jüdische Emigration aus arabischen Ländern und aus der Sowjetunion. Von 1965 bis 1983 war Riegner Generalsekretär des JWK. In den Genfer Gremien der UNO und der UNESCO wirkte er an der Ausarbeitung der Menschenrechtskonvention mit.»