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«Die psychiatrische Universitätsklinik Zürich, ehemals Burghölzli, ist als europäische Vorreiterin eugenisch motivierter Zwangssterilisationen bekannt. Bei der zürcherischen Sterilisationspraxis war bisher jedoch die Rolle der ambulanten Psychiatrie unklar. Die vorliegende Studie füllt diese Forschungslücke und untersucht auch Sterilisationsakten der psychiatrischen Poliklinik. Sie bettet die Sterilisationspraxis ein in den Kontext von Geburtenkontrolle und Bevölkerungspolitik und analysiert Handlungsmuster sowie die Bedeutung von Euge nik, Zwang und Geschlecht. So entsteht ein differenziertes Bild der zürcherischen Sterilisationspraxis vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1970. Unter Einbezug der Akten der psychiatrischen Poliklinik kommt die Studie zum Schluss, dass ab der Zwischenkriegszeit in erster Linie die lokale Abtreibungspolitik – nicht eugenische Überlegungen – die breite zürcherische Sterilisationspraxis steuerte.»