Description:
EA. Mit Werkverzeichnis. - «Felix Maria Diogg, geboren 1.7.1762 Andermatt, gestorben 19.2.1834 Rapperswil (SG), ab 1791 von Rapperswil. [...] Der grosse Brand von Andermatt von 1766 zwang die Fam. D., nach Tschamut überzusiedeln. Hier wurde der Fürstabt von Disentis, Kolumban Sozzi, auf das Talent des Hirtenknaben aufmerksam. Er ermöglichte ihm, 1780 beim Maler Johann Melchior Wyrsch, der in Besançon eine Kunstakademie leitete, in die Lehre zu gehen. 1785-88 hielt D. sich in Florenz, Rom und Neapel auf, 1788 kehrte er in die Schweiz nach Ems zurück, 1789 ging er erneut auf Wanderschaft. Der Maler und Stadtschreiber Felix Christoph Cajetan Fuchs veranlasste D., nach Rapperswil zu kommen, wo er ihn bei den wichtigen Fam. einführte. 1790-91 entstand eine Reihe von Bildnissen der Fam. Curti, Fuchs, Rickenmann und Helbling. D. erhielt vom gehobenen Bürgertum zahlreiche weitere Porträtaufträge. 1794 publizierte der inzwischen arrivierte D., beeinflusst von den Ideen der Franz. Revolution, einen offenen Brief, in dem er die Scheinheiligkeit der kleinstädt. Aristokratie anprangerte. In Zürich porträtierte der zum bedeutendsten klassizist. Porträtist der Schweiz Aufgestiegene 1793 die Mitglieder der Fabrikantenfam. Esslinger; in Trogen 1794 Johannes Zellweger. 1797 traf er Goethe in Stäfa. Hier malte er 1798 die "Freiheitstafel für die vom Zürcher Rat gemassregelten Patrioten". Der politisch engagierte D. war häufig unterwegs. Er malte in Appenzell, in St. Gallen und Herisau, 1799-1809 in Bern und der Westschweiz, später im Elsass und in Karlsruhe, wo er 1814 die russ. Zarin Elisabeth Alexejewna porträtierte, und 1816 in Frankfurt am Main. Zürich aber blieb das Zentrum seines Wirkungskreises. 1819 entstanden in Winterthur Bildnisse der Fam. Biedermann, Blum und Sulzer. D.s Porträts sind meist einfach aufgebaut und stark auf Details ausgerichtet» (HLS).