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Nicht allein im alten Zürcher Rathaus an der Limmat wurde die Reformation gemacht, sondern ebenfalls auf der Zürcher Landschaft. Die städtische und die bäuerliche Reformation verliefen nur zeitweise parallel. Wenn die Meinungen grundlegend auseinandergingen und die Landbevölkerung sich schliesslich sogar gegen den städtischen Rat erhob, setzte dies zwar eine spätmittelalterliche Aufstandstradition fort, gewann aber auch eine neue, zukunftsweisende Qualität. Sollte die neue reformatorische Lehre die Grundlage einer Befreiungstheologie bilden? Oder würde sie umgekehrt der städtischen Herrschaft eine neue Legitimation als «Obrigkeit» über die «Untertanen» liefern?Diese kulturgeschichtliche Forschungsarbeit entstand aus einem Nationalfondsprojekt zum Thema «Bäuerliche Reformation» an der Universität Bern. Sie liegt nun erstmals als Buch vor. Dem Autor lag daran, die Fülle der Quellen zur «Reformation von unten» in ihrer ganzen Dichte zur Darstellung zu bringen, damit das Material für weitere Analysen zur Verfügung steht.- Peter Kamber, geboren 1953 in Zürich, lebt als freier Autor in Berlin. Nach «Geschichte zweierLeben», das in erster Auflage 1990 erschien, publi-zierte er die Biografie «Charles Ferdinand Vaucher»,die Buchreportage «Die ‹Luftguerilla› der Schweiz gegen die Alliierten» und den Essay «Ach, die Schweiz … Über einen Kleinstaat in Erklärungsnöten». 2010 folgte der historische Roman «Geheime Agentin» über die Geheimdienst dreh scheibe Schweiz im Zweiten Weltkrieg.