Description:
EA dieser um ein Vorwort erweiterten Neuausgabe. -- Viele dieser Erzählungen hat Aline Valangin in Comologno im Onsernonetal geschrieben, um sie ihren Gästen, zu denen etwa auch Ignazio Silone gehörte, vorzulesen und Abwechslung in die langen Abende im abgelegenen Bergdorf zu bringen. Die Erzählungen spielen denn auch in einem engen Tessiner Bergtal. Aline Valangin ist eine genaue Beobachterin des Dorfs und seiner Bewohner, und ihre Geschichten erzählen von Schlaumeiern und Revoluzzern, von Trinkern und Aus senseitern, aber auch von Frauen, die den Unbill und die Härten des Lebens am direktesten zu spüren bekamen und zu ertragen hatten. Sie sucht in den Erzählungen nicht das idyllische, verklärte Tessin, sondern die urtümlichen, wilden Leidenschaften, ihre Figuren sind wahr, intensiv und lebendig. Als Ganzes bilden die Erzählungen ein packendes Sittenbild des Tessins der Dreissiger- und Vierzigerjahre, unbeschönigt, realistisch, virtuos. Dieser Band versammelt erstmals sämtliche 'Tessiner Geschichten.- «Aline Valangin, 9.2.1889 (Aline Ducommun) Vevey - 9.8.1986 Ascona, ref., von Valangin. [...] Ab 1904 Ausbildung zur Pianistin am Konservatorium Lausanne, dann Klavierlehrerin und Übersetzerin. 1915 zog V. nach Zürich, war Schülerin von Carl Gustav Jung und wirkte später selbst als Psychoanalytikerin. Der Baumwollhof in Zürich, Wohnsitz von V. und ihrem ersten Gatten, war Treffpunkt bekannter Autoren und Künstler. Im Sommersitz La Barca in Comologno beherbergten die Rosenbaums Emigranten, u.a. Kurt Tucholsky und Ignazio Silone. V. schrieb in Französisch und Deutsch Gedichte sowie Erzählungen aus dem Onsernonetal (u.a. "Tessiner Novellen" 1937) und war künstlerisch tätig. Ab 1940 lebte sie in Ascona und schrieb u.a. die Romane "Die Bargada" (1944), "Casa Conti" (1944), "Victoire oder die letzte Rose" (1946) und "Dorf an der Grenze" (1982)» (HLS).