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EA. (= Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 34). Hg. vom Schweizer Burgenverein. Mit Zeichnungen von Franz Wadsack u. Daniela Hoesli. Mit umfangreichem Anhang.- Als sich 1987 bei archäologischen Bauuntersuchungen zeigte, dass das Haus Bethlehem in Schwyz - ein voralpiner Blockbau - im Jahre 1287 oder kurz danach errichtet worden war, war dies eine Sensation, die im In- und Ausland mit Erstaunen zur Kenntnis genommen wurde. Niemand hatte geglaubt, dass sich Holzhäuser aus dem Mittelalter erhalten haben. Inzwischen sind insgesamt acht mittelalterliche Holzbauten aus dem Alten Land Schwyz baugeschichtlich untersucht worden. Das zeitliche Spektrum dieser Bauten reicht von 1176 bis 1341. Damit gehören sie zu den ältesten erhaltenen Holzbauten Europas. Wer gemäss der archäologischen DatierunAls Abschluss eines seit 1999 laufenden Forschungsprojektes des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich (Prof. Dr. Georges Descoeudres, Lehrstuhl für Archäologie und Kunstgeschichte des Mittelalters) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kulturpflege des Kantons Schwyz und weiteren Forschungspartnern ist eine Publikation unter dem Titel "Herrenhäuser aus Holz" erschienen (Herausgeber: Schweizerischer Burgenverein). Darin sind die acht untersuchten mittelalterlichen Bauten dokumentiert und nach Gesichtspunkten wie bautechnische Merkmale, Raumstruktur und Ausstattung sowie hinsichtlich nachträglicher Veränderungen untersucht. Aufgezeigt werden ferner das architekturgeschichtliche sowie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld dieser Bauten. Bei den Innerschweizer Holzbauten handelt es sich um zweigeschossige Wohnhäuser mit 7-18 Räumen auf einem gemauerten Steinsockel. Die aus Fichten und Weisstannen bestehenden Häuser wurden aus sorgfältig bearbeiteten Vierkanthölzern gezimmert. Als räumliche Eigenheit ist eine quer zur Firstrichtung verlaufende Unterteilung des Hauses in einen Wohn- und einen Hauswirtschaftsteil hervorzuheben. Der Wohnteil bestand aus je zwei übereinander liegenden Kammern. Im Wirtschaftsteil befand sich eine bis unter das Dach offene Rauchküche. Diese Raumstruktur, die ohne direkte Vorläufer ist, hat die mittelalterlichen und neuzeitlichen Wohnbauten der Innerschweiz nachhaltig geprägt.