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Aus seinen nachgelassenen Papieren von seiner Tochter zusammengestellt und bearbeitet
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EA. - «Richard La Nicca, geboren 16.8.1794 Safien-Neukirch, gestorben 27.8.1883 Chur, ref., von Sarn und Chur. [...] 1809 Kantonsschule Chur. Leutnant im Schweizerregiment von Victor Emanuel I. im Piemont. 1816-18 Stud. der techn. Wissenschaften an der Univ. Tübingen. 1818-21 war L. Gehilfe Giulio Pocobellis beim Bau der Kommerzialstrasse über den San Bernardino und in dieser Funktion u.a. an der Konstruktion des bedeutenden Ponte Vittorio Emanuele südlich der Passhöhe beteiligt. Nach einem Studienjahr an der Univ. München (1822-23) wurde er 1823 erster Kantonsingenieur Graubündens. In diesem Amt, das er bis 1853 versah, betreute er den Bau wichtiger Bündner Passstrassen (Julier, Maloja, Bernina) und Siedlungen nach Bergstürzen (Neu-Felsberg, ab 1843) oder Dorfbränden (Thusis-Neudorf, ab 1845). 1826 arbeitete er das Projekt zur Rheinkorrektion im Domleschg aus (ausgeführt ab 1832). Ab 1831 zeichnete L. als Direktor der Festung St. Luzisteig für deren Ausbau verantwortlich. 1837 war er Mitgründer des schweiz. Ingenieur- und Architektenvereins. 1839 entwarf er ein erstes Projekt für eine Bahnlinie über den Splügenpass; nach 1845 konzentrierte L. dann seine Alpenbahnpläne auf den niedrigeren Lukmanier. 1840-63 fungierte er als Ingenieur der Linthkommission, 1840-42 projektierte er die 1. Juragewässerkorrektion (ausgeführt 1868-91). Am Sonderbundskrieg 1847 nahm er als Geniechef im Tessin und anschliessend als eidg. Genieoberst teil. 1853 wurde er Techn. Direktor der Südostbahn Rorschach-Chur. Den von ihm 1858-71 betriebenen Fusionsplänen zur Bildung einer Eisenbahnlinie von Flüelen nach Disentis bzw. von Chur über Disentis auf den Lukmanier, die eine Alternative zur Gotthardbahn hätte darstellen sollen, war kein Erfolg beschieden» (HLS).