Description:
Mit einer ausklappbaren Karte im Anhang: Übersichtsplan der Jura-Gewaesser-Correction (Bern 1962). - Johann Rudolf Schneider (1804-1880) studierte Medizin in Bern und Berlin. 1828 liess er sich in Nidau nieder, wo er eine Arztpraxis eröffnete. Als Mitglied des Schutzvereins engagierte er sich für die Entsumpfung des Seelandes. Schon 1834 wurde Jan Pawel Lelewel, der zuvor Ingenieuroffizier war, mit einem Projekt zur Juragewässerkorrektion beauftragt. Die Pläne überzeugen aber nicht, auch können sich die beteiligten Kantone nicht einigen. Im Jahr 1835 wurde sein Buch Gespräche über die Überschwemmungen im Seelande veröffentlicht. Ein Jahr später wurde er in den Grossen Rat des Kantons Bern berufen, wo er 1837 bewirkte, dass die Projektierung und Ausführung der Juragewässerkorrektion einer privaten Organisation übertragen werden soll. 1840 gründete er die „Vorbereitungs-Gesellschaft der Jura-Gewässer-Correction“, welche den Bündner Kantonsingenieur Richard La Nicca beauftragte, ein Projekt auszuarbeiten. In den politischen Wirren der 1840er Jahre wurde das Projekt nicht mehr weiterverfolgt. Erst nach der Gründung des Bundesstaates und in der Folge grosser Überschwemmungen in den 1850er Jahren wurde die Juragewässerkorrektion wieder spruchreif. Mit dem Projekt, an dem auch der Ingenieur Gustave Bridel beteiligt war, wurde schliesslich 1868 mit dem Bau des Nidau-Büren-Kanals begonnen.