Description:
Links unten signiert , recht num. VI/ XXV. Anwort auf eine erotische Kontaktanzeige mit schlüpfrigen Bildern illustriert. In seinen Arbeiten führt Dieter Glasmacher ( geb. 1940) Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Ebenen zusammen: Erlebnisse, die er während seiner langen Studienreisen durch Afrika gemacht hat und auf seiner Segeltour in die Arktis, fließen genauso in seine Bilder ein, wie die Eindrücke aus seiner direkten norddeutschen Umgebung in Harnburg und an der Eibe. Prägend auf seine Bildwelt wirken außer- dem Fernsehen, Kino, Werbung sowie Graffiti und andere Formen der Straßenkunst bis hin zu Krakeleien auf Pissoirwänden. Sein Hauptthema ist seine "Betroffenheit von aktueller gesellschaftlicher Unterdrückung und Deformation." (W. Brodersen / C. Mewes). Dieter Glasmacher lässt sich zunächst zum Musterzeichner ausbilden. Nebenher entstehen aber auch freie Zeichnungen und um seine Kenntnisse hier zu erweitern, besucht er Abendkurse der Werkkunstschule Krefeld. Als 23-Jähriger zieht er nach Harnburg, wo er an der HfbK bei Hans Thiernann Malerei studiert. Nach zwei Jahren wechselt er in die Klasse von Klaus Bendixen und beschäftigt sich intensiv mit Drucktechniken. Noch während seiner Studienzeit nimmt er an ersten überregionalen Ausstellungen teil und engagiert sich in Künstlergemeinschaften. In den folgenden Jahren wird sein Werk in Galerien und Museen in nahezu allen größeren Städten Deutschlands und im europäischen Ausland präsentiert, und Glasmacher wird mit zahlreichen Ehrungen aus- gezeichnet, so u.a. 1980 mit dem Edwin-Scharff-Preis der Stadt Harnburg. Ab den 80er Jahren kommen internationale Ausstellungen außerhalb Europas dazu. Und 1989 beginnt seine zusätzliche Tätigkeit in der Lehre, seit 1995 als Professor an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung. Schon früh zeichnet sich in Glasmachers Arbeiten und Aktionen sein gesellschaftspolitisches Engagement ab: Kritische Beiträge zum Kunstbetrieb sowie Demonstrationsakte im Zuge der 68-Bewegung machen ihn bekannt.Der Künstler bedient sich hierfür verschiedenster Medien - vom Wandbild bis hin zum Trickfilm. Allen seinen Arbeiten haftet ein collageartiger Charakter an: Scheinbar zusammenhangslos kombiniert er Figuren, Zeichen, Farbfelder und Schriften. Sie bilden Erfahrungsstückchen, die assoziativ zu einem Puzzle zusammengefügt sind und wiederum Assoziationsketten beim Betrachter auslösen. Meist stellt Glasmacher starke Emotionen wie Wut, Trauer oder sexuelle Begierde heraus, aber auch buntleuchtende Lebensfreude wird in den Bildern thematisiert.