Description:
"Die Zeit des Ornamentes aus Blüten und Weibern ist vorbei", bestimmte Henry van de Velde seinerzeit. Endlich, mit geradezu sträflicher Verzögerung, wird das universalkünstlerische Schaffen des belgischen Architekten und Designers (1863-1957) jetzt, anlässlich seines 150. Geburtstages, von einem größeren Publikum gewürdigt. Van de Velde gilt als Wegbereiter einer neuen Ästhetik und als eines der größten Universalgenies Europas, seine Kreativität kannte kaum Grenzen - neben seiner Tätigkeit als Architekt gestaltete er Möbel, Textilien, Schmuck, Tafelsilber und Keramik, kurz, jeglichen Gebrauchsgegenstand des Alltags. Entscheidendes Merkmal seiner Haltung war die Negierung einer Grenze zwischen Kunst und Handwerk. Eine zentrale Rolle nahm die Buchgestaltung ein, mit der sich Zeit seines Lebens beschäftigte. Ein Buch war ihm auch ein Objekt, dem er in den unterschiedlichen Phasen seines so vielfältigen Schaffens immer die Form verlieh, der er sich gerade verpflichtet fühlte. Seine typografischen Arbeiten entwickelten sich vom "Ornamentalen" hin zur "Linie", d.h. vom Jugendstil zum Funktionalismus, vom Symbolismus zur Abstraktion seines Neuen Stils und stehen insofern pars pro toto für sein künstlerisches Gesamtwerk. Das herrliche Mammutwerk über seine Buchprojekte würde ihm selbst Freude machen: sorgfältig gestaltet und gedruckt präsentiert es die Entwicklung seiner Ästhetik hin zu einem "Neuen Stil" anhand seines buchgestalterischen Schaffens. Ein Referenzwerk das in jede Buchwesen-Bibliothek gehört!