Description:
Ex. 756/810. Ins Deutsche übertragen von Alfred Hartmann. Interimseinband von Hugo Peller. Auf Zerkall-Büttenpapier gedruckt. - Richard de Bury (eigentlich Richard Aungerville) (1287-1345), war Bischof von Durham von 1333–1345 und leidenschaftlicher Büchersammler. Nach seiner Hochschulausbildung in Oxford königlicher Diplomat und Lordkanzler unter Eduard III. Wahrscheinlich traf er 1333 Petrarca in Avignon und ließ sich von ihm literarisch beeinflussen. In seinem Buch Philobiblon, das er 1344 verfasste, preist er in einem kunstvollen, barocken Latein voller Enthusiasmus und Phantasie den Wert von Büchern an und begründet, warum sie geliebt werden müssen. Er beschwert sich über ihre Missachtung und über zerstörerische Kriege. Er beschreibt sein Suchen, seine Entdeckungen, die Preise der Bücher, seine Studien, seine Idee einer Lesekultur und stellt dar, wie eine Bibliothek organisiert werden sollte. Er schreibt unter anderem, dass "Bücher der wahre Reichtum der Welt sind, ein göttliches Geschenk, von dem man niemals genug bekommen kann, unentbehrlich für jene, die auf der Suche nach Wahrheit, Wissen und Weisheit sind". In Büchern würde man die Toten finden, als ob sie noch am Leben wären. Seine große Liebe zu Büchern verewigte er wie folgt: Bücher, ihr seid goldene Behälter, gefüllt mit Manna; Felsen, aus denen Honig sprudelt; Euter, strotzend von der Milch des Lebens, unerschöpfliche Vorratskammern; der viergeteilte Strom des Paradieses, der die menschliche Seele labt und den durstigen Geist netzt und tränkt; fruchtbeladene Oliven, Weine von Engaddi; Feigenbäume, die keine Missernte kennen; brennende Lampen, immer in den Händen zu tragen.