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EA. .Hans Bernhard Reichow (1899-1974) deutscher Architekt und Stadtplaner im 20. Jahrhundert. Reichow arbeitete 1925 bis 1928 in Berlin freischaffend, im Büro bei Erich Mendelsohn und im Staatsdienst. In den Jahren 1928–1934 war er Stadtplaner bei der Stadt Dresden, 1934–1936 Stadtbaurat in Braunschweig und 1936–1945 Baudirektor in Stettin. Um seine Karriere im öffentlichen Hochbau fortsetzen zu können, trat Reichow 1937 der NSDAP bei.Nach 1945 wurde er mit drei Publikationen bekannt: Organische Stadtbaukunst. Von der Großstadt zur Stadtlandschaft (1948), Organische Baukunst (1949) und Die autogerechte Stadt (1959). Insbesondere wegen dieses Titels wurde Reichow als Propagandist für die folgende Phase westdeutscher Stadtentwicklung missverstanden. Der Wiederaufbau deutscher Städte ging wie vom CIAM gefordert, nach Prinzipien der Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten vonstatten. Der Neubau verdichteter Siedlungsformen an den Rändern der Städte führte bereits Ende 1950er Jahre zu einem starken Anstieg des Pendleraufkommens, dem die Städte mit ihren häufig aus dem 19. Jahrhundert stammenden Strukturen nicht gewachsen waren.