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Produktedetails


Art.Nr:
88476
Autor: / Künstler:
Mattes, Eugen
Titel:
Meisliger Lehrjahre
Untertitel / Graf. Technik:
Roman
Schlagwort:
Signierte Bücher
Bindung / Bildgrösse:
OLwd. m. Präg.
Verlag:
Benziger
Ort:
Einsiedeln
Erscheinungsjahr:
1943
Buchdaten / Blattgrösse:
8°, 358 S.
Zustand:
Rücken etw. aufgehellt, Papier min. .gebräunt.
Bemerkung:
EA. Mit Widmung des Autors auf Schmutztitel («Meiner willigen Korrektorin») und 5-zeiliger Reflexion zum «kurze[n] Dasein». - «Eugen Mattes, 1904 - 1980. „Einen wirren beruflichen Zickzackweg hat Eugen Mattes, Bürger von Bonau (Thurgau) hinter sich. Er wurde am 3. Juli 1904 in Kreuzlingen geboren. Sein Vater war Schuhmacher und hatte neben Eugen noch sechs Kinder zu versorgen. Die ärmlichen Verhältnisse nötigten diese, schon früh mitzuverdienen. So sehen wir Eugen Mattes mit neun Jahren als Hüterbub in den Flumserbergen, mit zwölf Jahren als Barackenkoch bei Holzfällern, dann wurde er Milchausträger, Hilfsarbeiter in einer Buchbinderei, Botenbursche in einem Glarner Sanatorium, bis er mit 17 Jahren zu einem Bäcker und Konditor in die Lehre kam. Nach bestandener Lehrzeit übte er den Beruf in Pontresina, Romanshorn, Glarus, Brugg und Zürich aus. Dann schlug er sich, da ihn der Beruf nicht befriedigte, einige Jahre als Handlanger in den verschiedensten Betrieben herum, bis er endlich, 26 Jahre alt, in den Dienst der Zürcher Strassenbahn trat, wo er noch heute als Kondukteur tätig ist. Ja – und wie kommt nun ein Trämler zum Schreiben? - 'Das fragen mich die Leute immer wieder', sagt Eugen Mattes, 'sie finden es komisch, dass ein Trämler Bücher schreibt. Wahrscheinlich hat der liebe Gott vergessen, bei meiner Geburt den Eltern die Gebrauchsanweisung für mich auszuhändigen, und so wurde ich in ein Leben gestellt, das fernab der Schreibkunst lag.' - Die Lust am Lesen und Schreiben kam aber immer wieder, der strengen Zucht der Berufslehre zum Trotz, wo ihm jeder Lesestoff konsequent entzogen ward. Gottfried Keller hat es ihm insbesondere angetan. Schon in der Schule, wo er durch schlechte Schrift, falsche Rechnungen und lange Aufsätze zu glänzen pflegte, betätigte er sich als Verseschmied. Aber die Lust am Schreiben war, wie er es ausdrückt 'ein Schoss, der vieler Pflege bedurfte. Ich lernte, las ganze Nächte, schrieb, zerriss es und schrieb es neu. Dieser Prozess dauerte Jahre.' Er suchte dabei in gutem Sinne volkstümliche Stoffe so zu gestalten, dass sie bei aller Schlichtheit doch nie Konzessionen an den Publikumsgeschmack enthalten. Aus der Achtung vor allem Gewachsenen, Natürlichen lehnt Mattes andererseits den Gedanken ab, dass die Kunst nur um ihrer selbst willen da sei. Tiefe Nachwirkungen hinterliessen in seinem Innenleben: die Bergeinsamkeit, das wochenlange Alleinsein mit Tieren bei Tag und Nacht, die Sagen- und Geistergeschichten der Sennen und Holzer. Das war noch in der Jugendzeit. Später, in den Bäckerjahren, kam dann das Erlebnis der Kleinbürgerwelt dazu und dann die tägliche Begegnung mit Tausenden von Stadtmenschen aller Gesellschaftsschichten in der Strassenbahn. Das grösste literarische Erlebnis blieb ihm aber Gottfried Keller. Eugen Wyler drängte ihn zum Schreiben, der Kunstmaler Betschmann lenkte ihn in die Richting der künstlerischen Form. So hat er es heute verschmerzt, dass er nur die Primarschule besuchen konnte und steht als Autodidakt fest im Leben und sicher im Schreiben. Zwischen Tramdienst und Schreiben pflegt er aus Liebhaberei seinen Garten.“ (Quelle: Berner Schrifttum 1925-1950, Francke 1949, S. 108-110)» (literapedia-bern.ch).
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